Im Rahmen eines komplett-Check-up wurde ein zu hoher PSA Wert gemessen.
Ich habe daraufhin gleich einen Termin bei meinem Urologen vereinbart.

Der Urologe will eine kostenpflichtige Ultraschall verkaufen, ansonsten rät er zu einer multi-parametrischen Prostata NMR.
Den PSA-Wert will er nach einem Jahr nochmal kontrollieren. Es sei eine Steigerung von 0,1 pro Jahr tolerabel.

Besuch in einer urologischen Klinik mit Vorstellung beim Professor. Erneute Abweisung mit dem Hinweis nach weiteren 3 Monaten im August einen erneuten PSA Test durchführen zu lassen.

Erneuter Besuch bei einer anderen Klinik bei einem anderen Doktor. Erneute Abweisung mit dem Hinweis, einige Monate später einen neuen PSA Test durchführen zu lassen.
Dieses Mal lies ich mich nicht erneut abweisen und bestand ich auf einen sofortigen kostenpflichtigen PSA Test und einer kostenpflichtigen MRT Untersuchung.

Der neue Test ergab, daß sich PSA Wert hat fast verdoppelt hat!

Die bipolare MRT Untersuchung zeigte einen maximal ca. 1,2cm großen lokalen Tumor auf der linken oberen Prostata Seite ohne Befall der Lymphknoten, Samenblase, Rektaler oder Blasen Beteiligung.

Bitte um Terminierung eines Therapieoptionsgesprächs bei namhafter Deutscher Klinik per email.
Sehr schnelle Antwort mit Fragebogen etc.
Es wird eine Knochenszintigraphie vor dem Therapieoptionsgespräch gefordert.

Gespräch mit Klinik-Leiter, der zur vollständigen Entfernung der Prostata rät. Das lehne ich aufgrund der Risiken von möglichen Nebenwirkungen ab.
Er würde auch eine von mir gewünschte HIFU Behandlung anbieten, hat aber nach meiner Einschätzung noch für mich nicht ausreichend Patienten behandelt, deswegen suche ich nach anderen Kliniken.

Ambulante perineale Fusionsbiopsie mit lokaler Betäubung.
6 Proben links und 6 Proben rechts und weitere 4 Proben im Tumorbereich
Links:
1. Gleason 3+4 Punkte, WHO/ISUP-Gruppe 2/5, 60%.
2. Gleason 3+3 Punkte, WHO/ISUP-Gruppe 1/5, 60%.
3. Gleason 3+3 Punkte, WHO/ISUP-Gruppe 1/5, 40%.
4. Gleason 3+4 Punkte, WHO/ISUP-Gruppe 2/5, 50%.
5. Gleason 3+4 Punkte, WHO/ISUP-Gruppe 2/5, 60%
6. Gleason 3+4 Punkte, WHO/ISUP-Gruppe 2/5, 95%
Rechts ohne Befund

PSA Test bei meinem Urologen.
Nach 90 Minuten Wartezeit ein kurzes unerquickliches Gespräch.
Er rät von HIFU als unzuverlässige Methode ab. Er habe 2 Patienten mit HIFU und einem wurde mittlerweile die Prostata total entfernt.
Er führte weder eine Tast-Untersuchung noch sonst eine Untersuchung durch.
Stattdessen wurde ich unter anderen aufgefordert, "vernünftig zu sein".

Skelett-Szintigraphie: Keine Metastasen sichtbar.

Therapieoptionsgespräch: HIFU wird in dieser Klinik nicht durchgeführt.
Empfehlung einer kompletten Entfernung der Prostata, entweder mit großer offener Operation oder minimal-invasiv mit Computer-Unterstützung und ca. 2000€ Zuzahlung.

1. Tag:
Aufnahme, großes Blutbild (PSA 8,21) und EKG
Nachmittags Abführmittel
2. Tag:
8:30 morgens IRE der linken Prostata-Seite in chinesischer Klinik in Shanghai mit 6 Elektroden.
11:00 Aufwachen aus Narkose mit Katheter.
Starke Schmerzen, da mein Unterbewußtsein versucht, das Wasserlassen im Liegen und mit anderen Personen um mich herum zu verhindern. Wurde deutlich besser, sobald ich allein war und mich auf die Seite drehen konnte.
5 Tropf.
3. Tag
8:00 Entlassung
Kosten gesamt: 6100€ (49000 RMB), inklusive Einzelzimmer und 4 Mahlzeiten.
Krankenhäuserausgleich: -2000€ (-17000 RMB). Ich denke, daß ist ein Ausgleich, den alle erhalten.
Chinesische Krankenkasse: -1000€ (-8000 RMB). Hierzu muß man allerdings in China versichert sein.
Rest: 3000€ (24000 RMB).
Sprache ist kein größeres Problem, dank iPhone Übersetzer App und rudimentärer Englisch-Kenntnisse der Schwestern.

Nach einer Woche Entfernung Katheter.
Da war ich dankbar, den der Katheder war beim Schlafen manchmal doch sehr unangenehm.
Kein Harnverhalt.

Ich fühle noch ein leicht dumpfes Gefühl wie nach der Biopsie.
Es ist ein leichter Muskelkater im Inneren der oberen Lendenmuskeln zu spüren.
Ansonsten funktioniert alles (!) bezüglich der Prostata.
Wenn nun noch der Krebs zerstört bzw. soweit zurückgesetzt wurde, daß er nicht mehr wächst, solange ich noch Testesteron produziere, bin ich sehr zufrieden.