MEIN Erfahrungsbericht über die letzen 15 Monate nach der Prostataektomie
Nach dem Entfernen der Prostata nebst Samenblase, ohne Nerverhalt, mit Lympfknotenentfernung (leider 8 von 18 positiv) und R1 ging es dann in die Reha nach Schloss Schönhagen an die Ostsee. War froh ans Wasser zu kommen und mal alles sacken lassen können. Mein PSA sank zwar, war aber noch nicht dort wo er hätte sein sollen.
Die stationäre Reha war insgesamt gut für mich und ich kann jedem Betroffenen nur empfehlen es nicht ambulant zu machen.
Während der Reha sank der PSA auf 18,60 und es wurde mit der Hormonentzugsterapie mit Orgovyx (Regulox) angefangen und diese mache ich bis heute. Der PSA sank langsam auf 0,06 und es wurde in den Monaten August bis Oktober in 39 Sitzungen eine Strahlenterapie der Prostataloge und der Lympfabflussgebiete vorgenommen.
Seit dem ist der PSA bei 0,02 und er darf gerne genau da bleiben.
Weiter hab ich in den letzten 12 Monaten mir 2x eine Darmspiegelung angetan. Es wurden diverse Polypen im Darm festgestellt und die größeren wurden entfernt. In ca einem halben jahr soll ich das Prozedere wiederholen.
Ich habe in den letzten 12 Monaten mehrfach einen Lungenfunktionstest machen lassen und da bin ich nur noch mit gut 50% Lungenvolumen dabei. Das meke ich aber auch, weil ich für meine früheren Verhältnisse, sehr schnell "außer Puste" bin.
Trotzdem kann ich leider das Rauchen immer noch nicht lassen, aber das steht für mich als nächstes auf der Agenda zusammen mit dem unbedingten angehen meines Esszimmer :-). Nicht nur das der Zahnarzt unbedingt ein neues Auto braucht, sonder weil es verdammt nötig ist. Vorm Zahnarzt hab ich nur leider mehr Angst als vor der ganzen Krebsopgeschichte.
Früher trank ich auch gerne mal das eine oder andere Bier und eher häufige abends ein, zwei Glas Wein. Den Alkohol hab ich aber nun seit einem 3/4 Jahr komplett weggelassen was mir sehr gut bekommt. Erstaunlich ist es, wenn ich doch mal ein halbes Glas Bier , Wein oder nach dem Esssen beim Grichen nen Uso trinke, so kommt mir das vor als wenn der Alkohol direkt ins Blut
geht.und sofort Wirkung zeigt.
Ansonsten versuche ich insgesamt gesüder zu leben. Futter deutlich mehr Grünzeug und lasse viel von meinem Lieblingsgemüse (Fleisch) weg. Sportlicher bin ich auch geworden. Das Laufband, das mehrere Jahre in der Ecke verträumte, ist nun täglich mein Gefährte und ich laufe konstant täglich 30 minuten. Anfänglich ganz langsam, aber nun mit über 7 kmh, so dass ich immer meine 3,5 km voll bekomme, manchmal auch mehr. Bei 1,86 m Größe wiege ich 89 kg und das finde ich voll ok. Darf noch etwas weniger werden, muss aber nicht.
Da die OP ohne Nerverhalt war, ist eine Libido leider nicht gegeben. Ist leider so, meine Partnerin und ich kommen da bisher mit klar.
Eine feste Arbeitsstelle muss ich mir auch nicht mehr antun, ich erhalte seit Dezember 2024 meine Altersrente.
Trotzdem hab ich noch genug Projekte auf dem Schirm:
1. Mitte 2024 Kauf einer Eigentumswohnung in Syke für meine Partnerin ( da wir nicht verheiratet sind bekommen meine Jungs aus erster Partnerschaft alles und da soll meine Partnerin zumindest vernünftig versorgt sein). Aktuell ist die Bude vermietet, aber soll dann Alterswohnsitz für sie werden, wenn ich nicht mehr da bin. Meine Partnerin ist ohnehin 12 Jahre jünger als ich und bei meiner Diagnose macht das alles mit dem vorweggenommenen Erben auch Sinn. Gerade Furchen und jeder weiß woran er ist.
2.Bau einer PV-Anlage mit 22 KW nebst 11 kw Speicher bei mir auf dem Dach des Haupthaus. Die versorgt nun zu mehr als 65% 3 Haushalte und das Auto der Mieterin. Bin sehr zufrieden das gemacht zu haben. Trotzdem muss die Anlage noch größer werden und vor allem einen größeren Speicher bekommen um einfach autarker zu werden.
3. Abholzen eines abgängigen Buchenwäldchen von 2500m², sämtliches Holz komplett für etwa 280 m³ Brennholz klein gemacht und eingelagert, überwiegend für den Verkauf bestimmt.
4. Aufbereiten der Fläche und Wiederanpflanzung von etwa 70 größeren Eichen, Buchen, Plantanen und Ahorn und dazu haben wir noch etwa 200 Nordmanntannen in die Zwischenräume gepflanzt.
5. Bescheuert wie ich bin hab ich dann in Bremen noch die Gelegenheit wahr genommen und zu meiner Kleingartenanlage von 4,3 ha noch weitere 3 ha große Kleingartenanlage direkt daran angrenzend dazu gekauft. Für mich wirtschaftlich nicht sinnvoll, Kleingärtner als Pächter sind sehr anstrengend. Aber für meine Söhne iwird dies einen Tages sehr sinnvoll, denn ich rechne damit das das gesame Areal im laufe der kommenden 20 Jahre bebaut wird. Spätestens dann haben die Jungs ausgesorgt.
6. Einen hab ich noch... Bin seit über 25 Jahren in der Windenergie angagiert und unser vorhandener Windpark wird noch ein wenig erweitert. Also hab ich als Kommanditist weitere Anteile gezeichnet und so werden wir knapp 40 Kommanditisten dann in 2026 2 weitere riesige (230m Gesamthöhe) Windkraftanlagen bauen, die kakluliert je ca 13,5 Mio Kwh Strom im Jahr produzieren werden.
Das Leben ist also für mich nicht langweilig und Krebs hin oder her, ich werde den Kopf nicht in den Sand stecken!
Nun im Mai gehts auch erstmal in den Urlaub, mir Sonne auf die OP-Narbe zwischen Bauchnabel und Schambein scheinen lassen :-).