Dammerl



Personalien und Diagnosen

Personalien

Sichtbarer Name: Dammerl
Land: Deutschland
Bundesland/Kanton:
Geburtsjahr: 1962
Alter: 62
Beruf: Maschinenbautechniker
Hobbys: Bergwandern, Musik hören
Meine Homepage:

Daten bei Erstdiagnose

Datum: 27.01.2011
Alter bei Diagnose: 48
PSA: 5.30
Biopsiert? Ja
TUR-P? Nein
Gleason Score: 3 + 3 = 6
TNM-Diagnose: T2c
Bemerkung: PSA von Dez. 2010

Maximal gemessenes Prostatavolumen

Datum: 04.01.2011
PSA: 5.30
Volumen in ml oder cm³: 34

Postoperative pathologische Daten

Datum: 08.03.2011
Gleason Score: 3 + 3 = 6
pTNM-Befund: pT2c pN0 M0
Schnittränder: R0
p-L-V-P-G-Befunde: L0 V0
Siehe Bericht vom:

Prostatakrebs - Behandlungen

** PSA-Wert zu Beginn der Behandlung
von bis PSA** Art Klinik Ort
04.03.11 5.30 Offene OP Klinikum Starnberg, Dr. Praetorius Starnberg



Medikamente

NEM = Nahrungsergänzungsmittel
von bis Medikament + NEM Menge / Zeiteinheit
Menge pro T/W/M/J etc.


PSA-Verlauf    ng/ml    logarithmisch

PSA-Verlauf    ng/ml    linear

PSA-Verdoppelungszeiten in Jahren

Verdoppelungszeit ist zur Vorperiode gestiegen.
Verdoppelungszeit ist zur Vorperiode gesunken.
* Berechnet auf 1, 2, 4 und 8 Perioden rückwärts.

Grenzwert = 3 Jahre


Berechnung der Verdoppelungszeit in Tagen

Verdoppelungszeit in Jahren:
Verdoppelungszeit in Tagen:
Datum PSA 1* 2* 4* 8*
12.04.10 4.06
15.12.10 5.02 2.21
04.06.11 0.07 -- --
27.06.11 0.07 --
           
           
           
           
           
           
           
           
           
           
           
           
           
           
           
           
           
           
           
           
           
Datum PSA 1* 2* 4* 8*
           
           
           
           
           
           
           
           
           
           
           
           
           
           
           
           
           
           
           
           
           
           
           
           
           

Mein Bericht

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Datum Δ 

letzter PSA vom

Erfahrungsberichte

       
12.04.2010 4.06 12.04.10
Vorsorgeuntersuchung beim Hausarzt, PSA auf eigenen Wunsch kontrolliert

Anmerkung: "Tag" im Datum nur geschätzt, genaues Datum ist mir nicht mehr geläufig
       
15.12.2010 5.02 15.12.10
Kontrolluntersuchung beim Hausarzt, da PSA im April zu hoch war

Anmerkung: "Tag" im Datum nur geschätzt, genaues Datum ist mir nicht mehr geläufig
       
04.01.2011 5.02 15.12.10
Untersuchung beim Urologen:
Tastuntersuchung normal, ohne Befund
Transrektale Ultraschalluntersuchung: Größe der Prostata 34ml, linksseitig möglicherweise verändertes Gewebe
       
27.01.2011 5.02 15.12.10
Biposie-Befund:
Prostata...
rechts apikal, zwei Stanzzylinder, 15mm, Prostatagewebe mit kleinherdiger nur geringer atypischer mikroazinärer Proliferation

alle weiteren: Azinäres Adenokarzinom der Prostata, Gleason-Score 3+3=6
rechts medial, zwei Stanzzylinder, 17mm, Ausdehnung 3mm
rechts basal, zwei Stanzzylinder, 27mm, Ausdehnung 3mm
links apikal, zwei Stanzzylinder, 25mm, Ausdehnung in beiden Stanzzyl. insgesamt 6mm
links medial, zwei Stanzzylinder, 25mm, Ausdehnung in beiden Stanzzyl. insgesamt 3mm
links basal, zwei Stanzzylinder, 25mm, Ausdehnung 1mm

Tumor-Klassifizierung (Ausdehnung): T2c
       
12.02.2011 5.02 15.12.10
Meine ausführliche "Geschichte" mit Arztwahl und persönlichen Empfindungen:
http://forum.prostatakrebs-bps.de/showthread.php?6299-48J.-PSA5-1-Gleason-3-3-Meine-Geschichte

Zur "Orientierung", ich bin Jahrgang 1962,
also 48 Jahre alt bei der Bestimmung der PSA-Werte und
fast 49 Jahre alt, bei der Diagnose "Prostatakrebs"

Im April 2010 habe ich im Rahmen der Vorsorgeuntersuchung meine PSA-Werte prüfen lassen.
Ergebnis 4,06 ng/ml
Da alle weiteren Untersuchungen keine beunruhigenden Ergebnisse hervorbrachten, hat mir der Hausarzt empfohlen, nach einem weiteren halben Jahr, die Werte erneut zu überprüfen.
Im Dezember 2010 fand dann die Kontrolluntersuchung statt.
Ergebnis 5,02 ng/ml
Daraufhin hat mich mein Hausarzt an einen Urologen überwiesen.


04. Januar 2011, Vorstellung beim Urologen:
Ultraschalluntersuchung und nochmals zusätzlich Tastuntersuchung
Ergebnisse:
- Tastuntersuchung unauffällig (ohne Befund)
- Transrektale Ultraschalluntersuchung: Prostatagröße 34ml,
linksseitig möglicherweise verändertes Gewebe (aber auch nur wegen der zu hohen PSA-Werte genauer "gesucht")


24.Januar 2011, Prostatastanzbiopsie (der Termin wurde deshalb etwas später angesetzt, da ich zwischenzeitlich einen grippalen Infekt hatte und ich die Biopsie nur "gesund" durchführen lassen wollte).
Es wurden 12 Stanzproben entnommen
abgesehen von einem leichten Druckgefühl in der Dammgegend, hatte ich keine Beschwerden, ebenso hatte ich nur wenig Blut im Urin festgestellt, eine Ejakulation am Abend ;-) war dann doch etwas schmerzhaft und richtig mit Blut durchsetzt.


25. und 26. Januar
Nur beim morgendlichen und dem darauf folgenden Toilettengang hatte ich etwas Blut im Urin festgestellt. Ansonsten war für mich im Urin kein Blut mehr erkennbar.
Beim morgendlichen Wasserlassen am 25. Januar, wurden einige geronnene Blutreste mit ausgespült.


27. Januar 2011
Morgens und den ganzen Tag über sichtlich Blut im Urin. Teilweise so stark, dass es auf mich erschreckend wirkte. Bin dann am Abend noch spontan und unangemeldet in die Sprechstunde meines Urologen gegangen um das mit dem Blut im Urin abchecken zu lassen.
"Mein" Urologe war zu diesem Zeitpunkt auf einen Kongress, aber da es sich um eine Gemeinschaftspraxis handelt, war sein Kollege anwesend.
Die Urinuntersuchung ergab keine Bakterien im Urin. Das noch bzw. wieder Blut im Urin ist sollte mich nicht beunruhigen, dass kann bis zu einer Woche dauern und selbst danach noch spontan auftreten.
Da das Ergebnis der Laboruntersuchung meiner Biopsie seit diesem Tag vorlag, der Arzt wollte mich nach der Sprechstunde anrufen, wurde mir diese auch gleich "eröffnet".
Ergebnis:
Positiv 10 von 12 Stanzen
allesamt Gleason-Score 3+3=6
(Mehr dazu weiter unten)

Das saß erst Mal!
Der Urologe hat mir dann noch in aller Ruhe erklärt, was es mit dem Score auf sich hat (hatte ja an diesem Tag noch keinerlei Ahnung davon -hatte ja auch gar keinen Grund mich mit diesem Thema zu befassen- ).
Er meinte noch, dass das "Gute" an meinem Befund ist, dass es sich dabei um einen "nicht so aggressiven" Tumor handelt und der Befall frühzeitig entdeckt wurde (aufgrund meiner PSA-Werte), so dass für eine "Heilung" gute Chancen bestehen.
Wie gesagt, dass saß erst Mal und ich hatte dann auch keine weiteren und vor allem tiefergründigen Fragen mehr.
Der vertretende Urologe hat mir dann noch zwei Informationsbroschüren über in Frage kommende Therapien mitgegeben und mir vorgeschlagen, gleich einen Gesprächstermin für ein umfassendes und "aufklärendes" Gespräch zu vereinbaren. Ich habe darum gebeten, diese Terminvereinbarung an einem anderen Tag zu machen, da ich jetzt erst mal etwas Zeit für mich brauchte.
Da ich die Tage nach der Biopsie dazu genutzt hatte, mir einen groben Überblick über die möglichen Behandlungsmethoden bei Prostatakrebs zu verschaffen, wusste ich, dass eine Möglichkeit die Entfernung der Prostata und somit des Tumors ist.
Bereits an diesem Abend habe ich für mich beschlossen "das Zeug muss aus meinem Körper raus! Sofern dies bei mir eine Therapiemöglichkeit ist!"


28. Januar 2011
Weiterhin Blut im Urin, den ganzen Tag über. Zwar nicht mehr ganz so besorgt, da es ja "ganz normal sei", trotzdem, letzte Zweifel bleiben. Im Übrigen fühle ich mich seit heute total "krebsig" (anders kann ich dieses Gefühl nicht beschreiben). Jedes Zwicken und Ziehen egal wo, interpretiere ich als weiteren Krebsbefall. Vor allem, wenn es in der Leistengegend "zwickt". (Dieses Gefühl verfolgt mich noch ein paar Tage lang).

Meine Recherchen haben begonnen. Zuerst im Internet. Dann mit den Buchempfehlungen der "Deutschen Krebsgesellschaft" ab in die Stadtbibliothek und gelesen. Und später wieder im Internet. Das ganze Wochenende über von Abends (meine Kinder sollten noch nicht so viel davon mitbekommen) bis spät in die Nacht.

Aufgrund der mir bekannten Werte und der wirklich guten Ausführungen auf der Internetpräsenz der Deutschen Krebshilfe hier vor allem die "Blauen Ratgeber, des Krebsinformationsdienst hier die Patientenleitlinie und des Bundesverband Prostatakrebs Selbsthilfe (BPS) e. V. und hier im Forum, wusste ich bald, dass für mein Alter und meine Diagnose eine totale Entfernung oder eine Bestrahlung die vermutlich besten Behandlungsmöglichkeiten sind.
Kein Abwarten und Beobachten und auch keine Hormonbehandlung (im Fall des PCa natürlich ein Hormonentzug).


29. bis 31. Januar 2011
Weiterhin Blut im Urin, aber immer schwächer werdend. Morgens nur noch ganz wenig, tagsüber manchmal etwas mehr, manchmal gar keines.
Die Arbeit lenkt ab von dem Gedanken "Du hast Krebs!".
Die Stunden nach der Arbeit sind geprägt von Gesprächen mit meiner Frau, lesen im Internet -ich entdecke immer wieder (für mich) neue Seiten und Artikel-.
Irgendwann war dann die Zeit gekommen, ausführlich über diese Thematik mit meinem Urologen zu reden. Ich hatte mir ja eine "Auszeit" erbeten, ich musste die Diagnose erst mal für mich greifbar und mich "schlau" machen. Termin 02.02.2011, im Anschluß an die Sprechstunde um 18:00 Uhr.
Aufgrund meiner Recherchen und meiner Einstellung "ich will dieses Unwesen aus meinem Körper haben", war ich mir bald sicher, dass ich eine totale Entfernung (radikale Prostatektomie) durchführen lassen werde.


01. und 02. Februar 2011
Kein Blut mehr im Urin.
Allerdings habe ich sehr harten Stuhlgang und durch das Pressen(?) oder den Druck des Stuhls auf die Prostata kommt Blut aus der Harnröhre.
Meine Recherchen haben sich mittlerweile auf die Suche einer Klinik verlagert.
Uniklinikum Großhadern, Klinik der Barmherzigen Brüder, Klinik rechts der Isar, Urologische Klinik in Starnberg und in Planegg (wobei ich bei dieser davon ausgegangen bin, die nimmt nur Privatpatienten auf). Meine Tendenz war das Klinikum Großhadern, allerdings schreckte mich die Größe schon etwas ab, denn zur Genesung gehört für mich auch ein gewisser Wohlfühlfaktor.


02. Februar 2011
Gesprächstermin beim Urologen
Meine Recherchen wurden bestätigt. Unabhängig von diesen wurde mir erklärt, dass bei meiner Diagnose und bei meinem Alter vor allem eine totale Entfernung der Prostata oder eine Brachy-Bestrahlung sinnvoll und gleichwertig "erfolgreich" wären. Wobei seine Tendenz, gerade bei meinem Alter, in Richtung Entfernung gehe, da dann, falls später ein "Rückfall" erfolgt, eine Bestrahlung möglich wäre. Umgekehrt wäre es sehr schwierig, eine durch Bestrahlung behandelten Prostata zu entfernen, da das Gewebe sehr vernarbt bzw. (das ist jetzt meine Wortwahl) verschmort wäre und die Grenzen des Gewebes schwer zu definieren seien bei einer OP.
Somit hatte er mir, ohne dass er meine Entscheidung kannte, diese bestätigt, was ich ihm dann auch sagte.
Daraufhin fragte er mich, ob ich mir auch schon Gedanken darüber gemacht habe, in welcher Klinik ich den Eingriff durchführen lassen möchte und ich antwortete ihm, dass meine Tendenz zum Klinikum Großhadern geht. Er meinte, dass wäre auch eine sehr gute Wahl, er würde mir aber noch die Urologische Klinik Planegg (Castringus Klinik) empfehlen (die, von der ich ursprünglich annahm, die würden nur Privatpatienten aufnehmen).
Da ich ursprünglich, also kurz nachdem mir der Befund mitgeteilt wurde, die Behandlung so legen wollte, dass meine jüngere Tochter ihren Schulabschluß "hinter sich" hat, um sie damit nicht zu belasten, habe ich noch gefragt, bis wann die Behandlung durchgeführt werden sollte. Wobei ich selbst in den letzten Tagen von meiner ursprünglichen Planung weggegangen bin, da ich immer stärker spürte, ich will "das Zeug in mir" loswerden. Was sich mir durch seine Aussage, man sollte das so im Laufe der nächsten drei Monate durchführen lassen, weil es einem nur unnötig psychisch belastet, bestätigte.
Nachdem erst mal alles, für mich wesentliche, angesprochen wurde, wollte ich noch wissen, wie es nun weiterginge.
Mir wurde erklärt, dass noch Röntgenaufnahmen von meinen Nieren und den Harnleitern gemacht werden müssen (Termin wurde direkt nach dem Gespräch vereinbart ==> 07.02.11). Ansonsten müsste ich mir jetzt "nur" klar werden, welche Behandlung ich möchte und wo ich diese durchführen lassen möchte. Für Klärung entstehender Fragen stehe er mir jederzeit zur Verfügung, ich kann jederzeit anrufen oder vorbei kommen.


03. bis 06. Februar 2011
Kein Blut mehr im Urin, zumindest kann ich keines mehr erkennen.
Nur wenn ich einen harten Stuhlgang habe (und den habe ich seit der Biopsie öfter -da ist es wieder, dieses Gefühl, man ist gänzlich verkrebst- ) kommt Blut aus der Harnröhre. Aber auch das hat nachgelassen.
Die Ejakulationen schmerzen mittlerweile auch nicht mehr so stark, es entsteht nur ein, kurze Zeit bleibendes, Druckgefühl in der Dammgegend. Dass Ejakulat ist leider "unansehnlich" bräunlich eingefärbt durch "altes" Blut.

Habe weiterhin viel im Internet gelesen, vor allem auch hier im Forum.
Schließlich wollte ich all die Folgen und Nebenwirkungen der totalen Prostataentfernung kennen. Auch habe ich diese noch mal mit denen verglichen (abgewägt), die bei einer Strahlenbehandlung entstehen.
Nachdem die Folgen und auch die Nebenwirkungen bei beiden Behandlungsarten sehr ähnlich sind, auch wenn sie bei der Bestrahlung etwas später eintreten (sollen?), bin ich bei meinem ersten Entschluß geblieben und werde eine "radikale Prostatektomie" durchführen lassen.
Mir ist bewußt, -wobei man das sicherlich im Vorfeld nicht beurteilen kann, wie man dann, wenn es soweit ist, damit umzugehen vermag- dass die Wahrscheinlichkeit die Potenzfähigkeit zu erhalten bzw. zurück zugewinnen, bei der Ausdehnung "meines" Tumors in der Prostata, sehr gering ist.
Ich hoffe, das ich, falls es tatsächlich so eintrifft, in keine Depressionen verfalle.

Bezüglich der Kontinenz hoffe ich, dass ich diese nach der OP möglichst bald wieder erhalte. Denn dies wäre im Augenblick für mich die größere Einschränkung für die Zukunft.
Einer möglichen Verkürzung des Penis sehe ich jetzt erst mal gelassen entgegen, denn wenn es gar nicht mehr "funktionieren" sollte, dann ist es egal, wie lang "ER" ist ;-) und ansonsten,.... Hauptsache es funktioniert ;-)


07. Februar 2011
Röntgenaufnahmen der Nieren und ableitenden Harnleiter in der Praxis meines Urologen.
Vier Aufnahmen. Eine ohne Kontrastmittel, drei weitere mit Kontrastmittel, welches
a) sehr unangenehm durch den Penis in die Harnröhre eingespritzt wird (das brennt beim Einlaufen lassen und später beim Urinieren. Ich hatte an diesem Tag jedes Mal starkes Brennen beim Wasserlassen.
b) weniger unangenehm durch die Vene verabreicht wird

Diesen Termin nutzte ich noch, um ein paar Fragen zu klären. Vor allem kannte ich bisher nicht "meine" T-Klassifizierung, wobei ich mir diese aufgrund meines Biopsiebefundes selbst "zusammenreimen" konnte. Leider wurde diese von meinem Arzt auch so bestätigt: "T2c"

Nachdem ich mich bezüglich der Therapie bereits festgelegt habe und mich jetzt nur noch entscheiden muss, wann und in welcher Klinik ich den Eingriff durchführen lassen möchte, wurden mir die Röntgenaufnahmen und der histologische Befund der Biopsie übergeben, sowie eine Klinikeinweisung ausgestellt.
Sobald ich mich für eine Klinik entschieden habe, sollte ich in der Praxis anrufen, damit dann ein Termin mit der Klinik vereinbart werden kann. (Ich glaube, allzu lange werde ich nicht mehr warten!)


08. Februar 2011
Immer noch Brennen beim Wasserlassen, was sich aber bis zum Abend hin verbessert hat.


09. bis 10. Februar 2011
Keine Beschwerden mehr, beim Wasserlassen. Stuhlgang immer noch eher fest, aber kein Blut mehr aus der Harnröhre beim bzw. nach dem Pressen.
Ich fühle mich ungewöhnlich müde und erschöpft, was ich natürlich auf den Krebsbefall schiebe und mal wieder "mehr" Krebs vermute, als vorhanden ist. Was aber "Blödsinn" ist, denn mich plagen seit ein paar Tagen Rheumaschübe, die belasten den Körper eben in der Nacht und man findet keinen wirklichen Tiefschlaf. Das war auch früher schon.
Aber das zeigt mir, dass die Diagnose doch in meinem Unterbewußtsein schlummert und solche Gedanken hervorruft. Bewußt mache ich mir darüber fast keine Gedanken. Die "Suche" nach einer geeigneten Klinik und einem hervorragendem Operateur nehmen mich genug in Anspruch. Allerdings gerate ich langsam in Panik, weil ich mir dabei so schwer tue. Die Vielfalt an Kliniken ist fast schon erschreckend, dafür ist es umso schwerer Details über Operateure zu finden.


11. bis 12. Februar 2011
Es sind doch wieder ein paar Tropfen Blut während des Stuhlgangs aus der Harnröhre getröpfelt, was mich aber nicht weiter (bewußt ;-) ) belastet.
Gestern habe ich im Online-Urologiehandbuch geschmökert und mir die RPE "reingezogen" ;-)
Ja klar, kenne mich jetzt voll aus ;-) Ist eben ein Handbuch für Fachleute!!
Aber etwas Interessantes habe ich darin gelesen. Die Entfernung der Prostata soll frühestens acht Wochen nach einer Biopsie durchgeführt werden. Eigentlich beruhigend, da ich mir jetzt doch noch etwas Zeit nehmen darf/kann um meinen Operateur zu finden, andererseits empfinde ich diese Suche mittlerweile als "nervend und lästig". Während der Zeit in der nichts passiert, bezüglich der Therapie, fühle ich mich, als ob ich "etwas vor mir her schiebe", was ich eigentlich von meiner Seite aus schnellstens "erledigen" möchte. Aber aufgeschoben ist ja nicht aufgehoben ;-)
Und ich spüre wieder Lebenslust in mir. Wobei ich die nicht wirklich verloren hatte, ganz im Gegenteil, für mich war klar, KEIN bewußter Gedanke an und KEIN Leiden wegen dem "Untier" in mir.
Habe Lust "auf Frau" und auf Erotik, und in mir entsteht der Gedanke "eigentlich müsste ich mich jetzt austoben, wer weiß was nach der OP ist".
Ich überlege mir bereits die eine oder andere Bergtour für dieses Jahr. Und dann kommt wieder etwas Unsicherheit auf,... kann ich "danach" überhaupt noch eine Bergtour machen?


Fortsetzung folgt,......

Anmerkung 20.11.11: Werde diesen geballten Text später noch in eigene einzelne Abschnitte aufteilen.
       
04.03.2011 5.02 15.12.10
Radikale Prostatovesikulektomie mit pelviner LAE, erektionsprotektiv bds.
       
08.03.2011 5.02 15.12.10
Histologie (post OP):
Adenokarzinom der Prostata pT2c, pN0 (0/34), M0, L0, V0, Pn0,
G2 (Gleason-Score 3+3=6, Stadium II),
R0 (sofern klinisch keine Fernmetastasen vorliegen)
       
16.03.2011 5.02 15.12.10
Zwischenbericht:

OP durchgeführt im Klinikum Starnberg, durch Herrn Dr. Manuel Praetorius mit Assistenz durch Herrn Dr. Carsten Dudek.
Ich habe mich jederzeit sowohl im Klinikum, als auch in der Obhut der Herren Dres. sehr gut "aufgehoben" gefühlt.
Auch wenn jetzt vielleicht der eine oder andere die Augen rollt, weil ihm die "Lobeshymnen" um Dr. P. "auf die Nerven geht",...
ich kann allen die hier positiv über Herrn Dr. P. und Herrn Dr. D. berichten nur zustimmen.
Wirklich nachvollziehen wird man dies aber nur dann, wenn man diesen beiden persönlich begegnet ist.

Alles Weitere die nächsten Tage (Wochen), jetzt werde ich erstmal die "freien" Tage genießen :-)
       
12.06.2011 0.07 04.06.11
Meine Geschichte (Empfindungen nach der OP)

Hallo werte Forumsbetreiber, aktive und passive Forumsnutzer"

Eigentlich wollte ich ja mein "Tagebuch" (oder so wie ich es bisher betitelt habe "meine Geschichte")
hier an dieser Stelle weiterführen.
Andererseits muss ich gestehen, je weiter der OP-Termin in die Vergangenheit rutscht und ich immer weniger an meine Krankheit denke, umso weniger habe ich die Muse, "alles" hier reinzuschreiben.

Aber,....
nachdem ich hier zu Anfang meiner Krankheit sehr rasch Hilfe bekommen habe und mir die Beiträge in diesem Forum bei meiner Entscheidung für die Therapie geholfen haben, will ich an meinem Vorsatz, "anderen Betroffenen evtl. eine Entscheidungshilfe zu geben" (weil ich selbst weiß, dass es nicht immer einfach ist, alles zu erfragen, wenn man etwas verschlossen ist) festhalten.

Allerdings möchte ich nicht mehr in der "Tagebuchform" schreiben.
Auch werde ich jetzt keinen Ablaufbericht erstellen, was den Tag vor und die Tage nach der OP so alles "gemacht wird".
Hierzu gibt es zwei sehr gut beschriebene Beiträge:
Von BERNET: "Adenokarzinom-Neuling" ab Beitrag #174
und von helmut.k: "Tagebuch-meiner-Prostata-Entfernung"
Beide Autoren ;-) waren ebenfalls Patienten im Klinikum Starnberg und der von ihnen aufgeführte zeitliche Ablauf der Behandlung, also was passiert vor und nach der OP, also z.B. wann und wie wird die Wunde versorgt, wann wird der Katheter gezogen usw. entspricht weitestgehend dem Verlauf bei mir. Abgesehen von den Komplikationen der Wundheilung von helmut.k.

Vielmehr möchte ich über meine Empfindungen berichten, um den einen oder anderen vielleicht ein paar Bedenken oder gar Ängste zu nehmen.
Also.....

Die befürchteten grübelnden Gedanken bis zum OP-Termin kamen bei mir nicht auf, da ich recht kurzfristig einen Termin für die OP bekommen habe und die Tage bis zur Klinikaufnahme davon geprägt waren, alle notwendigen Voruntersuchungen auf die Reihe zu bekommen und somit kam keine Nervosität oder gar Angst auf.

Selbst meine Befürchtung, dass ich die Stunden bis zum Schlafengehen als total lang empfinden werde und auch immer aufgeregter werde, haben sich nicht bestätigt. Für die erste Nacht, also die Nacht vor der OP, wußte ich, würde ich ein Schlafmittel bekommen, falls ich nicht schlafen konnte, aber selbst dieses brauchte ich nicht.
Nachdem ich "auf den letzten Drücker" in der Klinik erschienen bin und mein Zimmer bezogen hatte, war ich erst mal erleichtert, als ich sah und mir mitgeteilt wurde, dass ich heute Nacht alleine im Zimmer sein werde, weil der andere Patient die Nacht auf der Intensivstation verbringt. ***Zwei Tage später erfuhr ich dann, dass dieser Zimmergenosse sich der gleichen Operation unterzogen hat***.
Das dritte Bett war nicht belegt. Besonders froh, allein auf dem Zimmer zu sein, war ich dann am Abend, als das am Nachmittag verabreichte Abführmittel und das Abends erhaltene Klistier ihre Wirkung zeigten. Ich möchte mir gar nicht ausmalen, was gewesen wäre, wenn das Zimmer mit drei Mann belegt gewesen wäre. Abgesehen vom Geruch den ich verbreitet habe, wäre eine besetzte Toilette für mich eine Katastrophe geworden. Zurückhalten ist ab einen bestimmten Zeitpunkt nicht mehr möglich.
Nachdem sich meine Därme dann entleert hatten und ich mich geduscht hatte, ging ich zu Bett und habe (ohne Schlafmittel) durchgeschlafen.
Noch ein Tipp bezüglich des notwendigen Rasierens:
Am besten diese Rasur noch zuhause durchführen, allein oder mit Frau/Freundin. Das ist sicher angenehmer, als mit so mancher Krankenschwester, denn nicht jede geht da feinfühlig genug vor.

Kurz vor 6 Uhr aufgewacht (ist halt meine Zeit) und auf die Schwester gewartet, die mir, wie am Vorabend angekündigt, ein kleines Klistier zum selbst Einführen bringt. Nachdem dies getan, die Morgentoilette vollzogen und nachdem das Klistier seine Arbeit vollrichtet hat, wobei es da nicht mehr viel zu tun gab, nach der abendlichen Entleerung, nochmals kurz geduscht.
Punkt 7 Uhr, wie es mir angeschafft wurde, die "KO"-Tablette genommen, die Thrombosestrümpfe und das Engelshemd angezogen. 7:20 Uhr holt mich die Schwester zur OP ab, schnell noch die Strümpfe richtg angezogen und dann ab in den OP-Trakt. Bereits das Umbetten im OP-Saal habe ich nicht mehr richtig mitbekommen, weil die "KO"-Tablette bereits ihre Wirkung zeigte. Dann sah ich nur noch wie die Atemmaske vor meine Nase gehalten wurde.


Keine Ahnung wann ich realisierend aus der Narkose erwacht bin. Vermutlich später Nachmittag.
Der operierende Arzt steht vor mir am Bett und berichtet mir kurz, dass alles gut verlaufen ist und meine Frau von ihm benachrichtigt wurde. Auf seine Frage, wie ich mich fühle, sage ich ihm, dass ich keine Schmerzen spüre, allerdings einen starken Harn- und Stuhldrang.
***Beides kann ja nicht wirklich sein, denn zum einen ist der Darm völlig entleert und in der Blase steckt der Katheter. Später habe ich dann erfahren, dass diese Dranggefühle Schmerzreaktionen des Körpers sind.***

Nachdem ich noch mitbekommen habe, dass der Arzt wieder gegangen ist, bin ich gleich wieder eingeschlafen.
Kurz darauf kam noch eine Schwester, die mir ein Schmerzmittel verabreichte.
Bis zum Abend bin ich immer mal wieder kurz aufgewacht. Solange ich ruhig im Bett gelegen bin hatte ich keine Schmerzen, allerdings war dieser Stuhldrang immer noch vorhanden und ich spürte bei so mancher Bewegung, dann doch ein starkes Ziehen in der Bauchgegend. Nachdem ich eine bequeme Lage im Bett gefunden hatte, habe ich diese kaum noch verändert.
Am Abend kam auch nochmal der operierende Arzt auf die Intensivstation zu mir ans Bett und nachdem ich ihm gesagt habe, dass ich immer noch diesen Stuhldrang habe, hat er die Schwester angewiesen, mir nochmal etwas gegen die Schmerzen zu geben. Diesmal habe ich zusätzlich zu der intravenösen Zuführung auch ein Zäpfchen in den Po bekommen. Auf das intravenös zugeführte Schmerzmittel wurde mir leicht übel, aber es war zu ertragen.


Nachdem ich den ganzen Tag mehr oder weniger geschlafen habe, bin ich dann mitten in der Nacht aufgewacht und war verhältnismäßig munter. Die Schmerzmittel leisteten gute Arbeit, denn ich konnte mit erträglichen Schmerzen meine Lage im Bett verändern. So konnte ich mich etwas umsehen, erblickte eine Wanduhr,.... 2 Uhr.... den Blick nach unten ersparte ich mir noch, aber ich registrierte den Blasenkatheter und die beiden seitlichen Drainagen. Ansonsten war ich mit dem EKG verkabelt und mit dem rechten Arm "hängte" ich am "Tropf". Mit der Nachtschwester, die irgendetwas an meiner "Gerätschaft" auffüllen musste, habe ich ein paar Worte gewechselt, außerdem hat sie mir Wasser zum Trinken gebracht. Die Frage, ob ich ein Schlafmittel möchte, habe ich verneint. Irgendwann bin ich dann wieder eingeschlafen und erst wieder im Morgengrauen erwacht.

Der Trubel auf der Station begann, die Patienten wurden der Reihen nach versorgt, einige bekamen ihr Frühstück (ich ging leer aus ;-) ). Mir geht es den Umständen entsprechend gut. Die Schmerzen sind erträglich, selbst beim Bewegen. Die einzige "Angst", die ich habe, ist, dass ich mir eventuell einen dieser Schläuche herausreisse.
***Später beim Verbandwechsel habe ich gesehen, dass die Drainageschläuche mit Fäden an der Bauchdecke fixiert sind und somit nicht so leicht herauszuziehen sind.***
Mein erster Blick unter das Engelshemd ist gar nicht so erschreckend. Die Wunde ist unter einem großen "Pflaster" versteckt, ebenso die "Ausgänge" der Drainageschläuche. Das einzige was ich sehe, ist der "dicke" Schlauch, der in meiner Harnröhre steckt. Kein wirklich schöner Anblick und auch kein "gutes" Gefühl (psychisch gesehen).
Der operierende Arzt besucht mich, fragt wie es mir geht, tastet meinen Bauch ab, bestätigt mir nochmals, das alles gut und wie erwartet verlaufen ist und sagt mir, dass ich heute die Intensivstation wieder verlassen werde.
Im Laufe des Vormittags kommt die Physiotherapeutin zu mir und erklärt mir, wie ich die nächsten Tage aus dem Bett aufstehen soll. "Und das üben wir auch gleich!" Gesagt getan, ich lege mich auf die Seite, spüre bereits die Schmerzen im Unterleib, schiebe mich mit den Armen nach oben, die Schmerzen werden stärker, die Therapeutin unterstützt mich, bis ich sitze. Die Schmerzen werden immer stärker, ich fange an zu schwitzen, atme tief durch. Die Therapeutin meint, dass ich mich schon hinstellen sollte. Ich rutsche mit dem Hintern über die Bettkante, so dass meine Füße den Boden berühren. Das sind höllische Schmerzen, so etwas habe ich noch nie erlebt, es flimmert vor meinen Augen. Nachdem ich das der Therapeutin gesagt habe, hat sie ein Einsehen und ich darf mich wieder ins Bett legen. Sobald ich liege, lassen die Schmerzen schnell nach. Nachdem ich der Therapeutin bestätigt habe, dass es mir wieder gut geht, hat sie gemeint, für heute sei es genug, "bevor Sie mir noch zusammenklappen".
***Später habe ich erfahren, dass ich seit dem Schmerzmittel mit Zäpfchen am Abend, nichts mehr gegen Schmerzen erhalten habe. Ich sollte mich deshalb über die heftigen Schmerzen beim Aufstehen nicht beunruhigen.***
Die Schwester stellt das Bett so ein, dass das Kopfteil höher zum Hochstellen ist. Diese Stellung tut gut, nach dem langen Liegen. Ich bekomme eine Schüssel mit Wasser damit ich mich Waschen und die Zähne putzen kann. Und werde kurz darauf von der Stationsschwester auf die Staion geholt.

Am Abend hilft mir eine Schwester ins Bad zu gehen. Bereits beim Aufstehen sind die Schmerzen heftig, im Bad setzte ich mich zum Waschen hin. Die Schmerzen lassen kaum nach bzw. mir kommt vor, als ob sie im Sitzen stärker sind. Ich entschließe mich für eine Katzenwäsche. Selbst auf das Zähneputzen verzichte ich, aber ich habe ja auch nichts gegessen.
Wieder zurück im Bett, lassen die Schmerzen im Liegen rasch nach, ich lasse mir aber trotzdem für die Nacht ein Schmerzmittel verabreichen, welches ich intravinös zugeführt bekomme und auf welches mir wiederum leicht übel wurde. Genau aus diesem Grund lasse ich mir nur noch die nächste Nacht ein Schmerzmittel verabreichen. Die weiteren Tage verzichte ich darauf, weil die Schmerzen mittlerweile erträglich sind.

Die Tage plätschern so dahin und sind geprägt durch die Arzt- und Schwesternvisiten und gelegentlichen Telefonaten mit der Familie. Meine mitgebrachten Bücher zu lesen, dazu fehlte mir die Muse.
Nachdem ich kein Freund von Krankenhausbesuchen bin, habe ich auch nur von mir "eingeschränkten" Besuch von meiner Frau.
Mit meinem Zimmergenossen verstehe ich mich gut und wir tauschen uns gegenseitig über unsere Befindungen aus. Ich habe den Vorteil, dass ich an ihm sehe, wie die Genesung vorran geht und auch wann was erfolgt. Also, wann z.B. die Drainageschläuche etwas oder ganz gezogen werden. Weil er genau einen Tag vor mir operiert wurde.

Erstaunlicherweise mache ich mir überhaupt keine Gedanken darüber, ob ich ab jetzt wirklich gesund bin, ob die Prognose, dass der Tumor innerhalb der Prostata geblieben ist, sich durch die Hystologie bestätigt. Andererseits muss ich innerlich doch eine Anspannung gehabt haben, weil ich, nachdem mit der behandelnde Arzt das Ergebnis mitgeteilt hat, beim Telefonat mit meiner Frau geweint habe.
Der Befund war/ist für mich positiv. Das heißt, es war in den entnommenen Lymphknoten und dem zusätzlich entnommenen Gewebe (das wurde entnommen, da der Tumor an einer Stelle doch sehr weit außen war) kein Tumor nachweisbar.

Die Genesung schreitet von Tag zu Tag voran. Endlich wieder Essen zu dürfen, auch wenn es "nur" Krankenhauskost ist, hilft dabei. Auf das täglich abendlich vom Arzt genehmigte Bier und die Flasche Champagner zur Feier aufgrund des hystologischen Befundes habe ich verzichtet, weil ich generell nur gelegentlich Alkohol zu mir nehme. ***Das mit dem Bier ist tatsächlich so. In dieser Klinik wird den "urologischen" Patienten ein Bier genehmigt, zum "Ankurbeln" der Harnwege.***
Die Schmerzen werden von Tag zu Tag erträglicher (ohne Einnahme oder Verabreichung von Schmerzmittel), "NHL" (niesen, husten und lachen) ist allerdings noch etwas schmerzhaft.
Je weiter die Genesung vorschreitet, umso "lästiger" werden die Schläuche. Umso verständlicher ist es, dass man sich, nach dem Ziehen der Drainageschläuche, wie von einer Last befreit fühlt.
Jetzt "fühlen" sich auch die "Spaziergänge" wieder richtig gut an, weil man nun ohne Infusionsstange (oder wie diese Dinger heißen) gehen kann. Man hat nur noch den Urinbeutel zu tragen, aber den kann man am Gürtel des Bademantels einhängen.
So richtig "gut" fühlt man sich dann, wenn der Katheter gezogen wird und man nun wieder ohne jegliches "Anhängsel" ist. Man(n) fühlt sich tatsächlich wie neugeboren ;-) und ab da fühlt man sich tagtäglich besser.

Frisch geduscht und mit nur noch leichten Schmerzen bei plötzlichen Bewegungen und beim "NHL", ähnlich wie nach einem sehr ausführlichem Bauchmuskeltraining, verlasse ich am 10. Tag die Klinik.

Die Nachuntersuchung (Ultraschalluntersuchung des Unterleibes auf Lymphansammlungen) , ein paar Tage später beim Urologen, ist auch ohne Befund.


Soweit mein Bericht.
Es folgt noch eine Ergänzungen hierzu, über die Kontinenz und die Erektionsfähigkeit


Grüße aus München
Dammerl
       
13.06.2011 0.07 04.06.11
Kontinenz und die Erektionsfähigkeit

Kontinenz:
Wie bereits in meiner Vorgeschichte "48J.-PSA5-1-Gleason-3-3-Meine-Geschichte" berichtet hatte ich mich dazu entschlossen, mich von Herrn Dr. Manuel Praetorius operieren zu lassen, weil ich aufgrund der Berichte hier im Forum davon ausgehen konnte, dass die Wahrscheinlichkeit der Kontinenz nach der OP sehr hoch sein wird.
Bereits am Abend, nachdem Nachmittags der Katheter entfernt wurde, kam der behandelnde Arzt ins Krankenzimmer, fragte mich, wann ich das letzte Mal beim Wasserlassen war (vor ca. 2 Stunden) und forderte mich auf, nachdem ich mich unten herum freimachen musste, kräftig zu husten.
Zwischendurch begutachtete er die Harnröhre, ob Urin sichtbar ist. Nach vier-fünf Hustintervallen meinte er "trocken": "Sie sind dicht".
Heute, 14 Wochen nach dieser Untersuchung, kann ich (glaube ich zumindest) diese Aussage bestätigen.
Ich benötigte zu keiner Zeit Einlagen. Zwischendurch gab es Phasen, da meinte ich zu spüren, wie das eine oder andere Tröpfchen von selbst durch die Harnröhre läuft. Allerdings war es unter meiner Vorhaut nie wirklich "nass". Diese Phasen sind mittlerweile seltener, aber nicht gänzlich weg. Manchmal störend, aber überwiegend (erst mal) akzeptabel.
Eigentlich ist mittlerweile alles wie vor der Operation, bis auf die genannten Phasen und der Tatsache, dass es wesentlich schwieriger ist, einen Harndrang für längere Zeit zurückzuhalten.
Wenn der Harndrang mal da ist, muss es manchmal schon schnell gehen, die Toilette aufzusuchen ;-)
Im Großen und Ganzen bin ich mit dem bisherigen Zustand zufrieden.
Das es manchmal schwierig ist, die Blase "auf einmal" gänzlich zu entleeren, werde ich bei der nächsten urologischen Untersuchung in zwei-drei Wochen hinterfragen.


Erektionsfähigkeit:
Zur Erinnerung, falls meine anderen Berichte nicht gelesen wurden:
Ich wurde beidseitig nerverhaltend operiert.

Im Gegensatz zu manchem Anderen hier im Forum, hatte ich während meines Kliniksaufenthaltes keine Erektion. Auch nicht, nachdem mir der behandelnde Arzt die ersten Cialis zur Einnahme gegeben hat und schon gar nicht, während der Zeit, als ich noch den Katheter "trug".
Bis heute (14 Wochen nach der OP) hatte ich keine Erektion.
Auch nicht während der Zeit, als ich die verschriebenen Cialis regelmäßig nahm.
Im Moment mache ich mir auch darüber keine beängstigenden Gedanken. Bereits in dem Jahr vor der OP hatte ich mit meiner Erektionsfähigkeit so meine Probleme. Da ich immer mal wieder spüre, das meine Schwellkörper stärker durchblutet werden, allerdings wird mein Glied nicht wirklich hart und steif, bin ich guter Hoffnung, dass zumindest der Zustand wie vor der OP einigermaßen wieder erreicht wird.
Der Krebs ist eben (leider) zu einer wirklich ungünstigen Zeit gekommen. Psychisch gesehen, denn meine Zuneigung zu meiner Frau ist bereits seit Jahren nicht mehr wirklich vorhanden und voraussichtlich werden wir uns auch trennen. Auch fehlt seit sehr langer Zeit, bereits vor der OP, der sexuelle Reiz.
Für mich bedeutet das erst mal abwarten und geduldig zu sein und in keine Panik zu verfallen.


       

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