d Nico75
Kontakt Nico75 Drucken

Mein Bericht

Übersetzen auf:
Englisch    
Französisch    
Spanisch    

Datum Δ 

letzter PSA vom

Erfahrungsberichte

       
01.01.1975 - -
Ich habe hier einige Monate interessiert mitgelesen und möchte nun auch meine Krankengeschichte teilen. Sie weicht teilweise von dem ab, was die meisten hier berichten. Vielleicht gibt sie einigen Betroffenen ja Hoffnung oder interessiert manchen Experten.

Trotz des PSA Wertes über 100 war die Diagnose sehr mühsam und erforderte mehrere Biopsien. Auch das initiale Staging hat überrascht. Und Ernährung spielte in meinem Fall eine wichtige Rolle bei der Senkung des PSA-Wertes. Auch die fast 100% Inkontinenz nach radikaler Prostatektomie fällt aus der Norm.

Die Vorgeschichte mit allen urologischen Details ab der Geburt mag möglicherweise nur für einen kleinen Teil von euch Lesern interessant sein, könnte aber auch ein Fingerzeig für das Ausbrechen der Krankheit in recht frühem Alter sein. Wem das zu detailliert ist, springt bitte direkt in das Jahr 2025.


       
01.01.1978 - -
von Geburt an besteht links ein sog. Leistenhoden, welcher im Jahre 1978 operiert wird (Orchidopexie)
       
01.01.1986 - -
linker Hoden zu klein --> ich erhalte mehrere Hormonspritzen (Testosteron?), die nach zu starkem Wachstum des Gliedes abgesetzt werden
       
01.01.1989 - -
Im Rahmen der "DDR-Sportförderung" (Sportschule Luckenwalde) erhalte ich über mehrere Monate Oral-Turinabol (Testosteron), welches ich auf Anraten der Westverwandtschaft später nur noch sporadisch einnehme
       
01.01.2006 - -
Kinderwunsch 1: sehr schlechtes Spermiogramm und ich nehme eine Zeit lang Orthmol Fertil an. Tatsächlich kommt es zu einer spontanen Schwangerschaft. Scheinbar reichen wenige vitale Spermien, meine Tochter ist heute eine erfolgreiche Leistungssportlerin
       
01.01.2013 - -
Kinderwunsch 1: sehr schlechtes Spermiogramm und wieder Orthomol Fertil. Diesmal wird uns der Wunsch durch künstliche Befruchtung erfüllt.
       
01.06.2017 - -
über Monate hinweg habe ich Schmerzen beim Wasserlassen. Ich erinnere mich nicht mehr genau, ob dies am Anfang oder Ende des Wasserlassen passierte. Der Urologe hat nach unauffälligem Ultraschall und rektaler Untersuchung Prostagutt verschrieben. Die Beschwerden ließen langsam nach und kamen nie wieder. Leider kein Hinweise auf die Möglichkeit eines PSA Testes durch den Urologen.
       
01.01.2019 - -
Hydrozelen-Resektion rechts, der rechte Hoden schwoll immer weiter (schmerzlos) an
       
24.03.2025 84.00 24.03.25
im Rahmen einer Vorsorgeuntersuchung fällt ein sehr erhöhter PSA Wert von 84 auf. Leider wusste ich nicht, dass bereits ab Alter 45 eine Vorsorgeuntersuchung empfohlen gewesen wäre. Ich war seit 2019 nicht mehr beim Urologen. Ultraschall und Tastuntersuchung sind unauffällig. Keinerlei Beschwerden. Allenfalls ein leichtes Gefühl von Entzündung im Blasenbereich.
       
14.04.2025 102.00 14.04.25
der Urologe drängt auf eine PSA Kontrolluntersuchung. Der PSA Wert und Anstieg sind aus Sicht des Urologen überaus bedenklich, was ich mangels Aufklärung gelassen hinnehme. Ich werde an ein Karzinomzentrum überwiesen und erhalte schnell einen Termin. Ultraschall und Tastuntersuchung sind unauffällig.
       
22.04.2025 102.00 14.04.25
1. Prostata-Biopsie (systematisch): überaus schmerzhaft, ich "erwarte" verkrampft den nächsten "Schuss". Ergebnise: 0/12 positiv, akzentuierte, mäßiggradige, chronische und floride Prostatitis, Basellzellenhyperplasie, in einer Stanze in 4 Drüsen vermehrte Expression von AMACR, in einer anderen Stanze kompletter Verlust basaler Zytokeratine, aber kein AMACR --> insgesamt noch als atypische azinäre Proliferation (ASAP) einzuordnen. Ich bleibe gelassen: also scheinbar nur eine Entzündung, denn es geht mir blendend.
       
25.04.2025 102.00 14.04.25
erneuter PSA Test, wieder 102: der Chefarzt vom Prostatakarzinomzentrum gibt sich mit dem bisherigen Biopsie-Ergebnis nicht zufrieden und verweist auf begrenzte Sensitivität der Methode. "Man kann auch vorbei stechen". Ich beschäftige mich nun intensiv mit der Krankheit und diagnostischen Fragestellungen und die Brisanz wird mir nach und nach klarer.
       
06.05.2025 102.00 29.04.25
mpMRT der Prostata: Verdacht auf diffuse tumoröse Durchsetzung der Transitionalzone basal und mittig ventral linksbetont - PIRADS-5. Kein Hinweise für Kapselüberschreitung, keine suspekten LKS oder Knochenläsionen, abklärungswürdige Markraumläsion im mittleren Femur links (nur in einer KM-Serie erfasst) <-- wurde später als ungefährliches "FettIrgendwas" eingeordnet. Ich bin sehr besorgt zumal der Urologe mir sagte ich solle mich bei der anstehenden Re-Biopsie sehr wahrscheinlich auf eine Krebsdiagnose einstellen.
       
07.05.2025 102.00 29.04.25
ich stelle ab heute meine Ernährung um: nur noch selten Fleisch und Cola und ich trinke viel Granatapfelsaft und nehme Prostagutt ein. Weiterhin keine Beschwerden.
       
13.05.2025 102.00 29.04.25
2. Prostata-Biopsie (gezielt auf Basis der mpMRT) Ergebnis: 0/12 Stanzen positiv, Hyperplasie, mittelgradige vorwiegend chronische Prostatitis, ich hatte mich auf die Krebsdiagnose eingestellt und weiß nicht, ob ich mich freuen soll. Sicher ist nur die Unsicherheit und wenn da was ist sollte man es schnellstmöglich behandeln. Der Urologe (Chefarzt 55+) meinte: so einen Fall hatte er noch nicht. PSA > 100 bedeutet im Regelfall Metastasierung und da hier gar nichts gefunden wurde soll im nächsten Schritt ein größeres Geschütz aufgefahren werden: PSMA-PET/CT.
       
17.05.2025 102.00 29.04.25
es beginnen Beschwerden an der Hüfte links, Lymphknoten in der Leiste links sind angeschwollen, Überwärmung Oberschenkel links, leichter Schwindel und Abgeschlagenheit. Mir drängt sich der dringende Verdacht auf, dass es einen Zusammenhang mit den Biopsien gibt: entweder Schäden an Sehnen/Nerven durch Lagerung in Steißbeinlage oder Infektion über Darm oder die Biopsien haben Streuung befeuert. Diese Beschwerden und die Angst vor einer Metastasierung begleiten mich bis heute und sind manchmal belastend, da weder Orthopäde noch Urologe eine belastbare Diagnose stellen konnten. Danke an meine Frau, die den klaren Kopf behält und mir immer wieder die positiven Aspekte und Hoffnungsschimmer vor Augen führt.
       
22.05.2025 87.00 22.05.25
PSA-Wert ist auf 87 gefallen. Zumindest ist davon auszugehen, dass aktuell keine Eskalation der Krankheit stattfindet, wie man aus den plötzlichen Beschwerden schließen könnte
       
27.05.2025 87.00 22.05.25
Zahnarzt hat wg. andauernden Beschwerden im Kiefer einen Bluttest gemacht: Vitamin D = 24ng/ml (Referenzwert 30-100), außerdem ist IfNg stark erhöht: 6,7 (Referenz <0,2) und auch IL10 = 109 (Referenz <10) --> der Körper scheint stark beschäftigt mit der Abwehr von was auch immer, sei es Entzündung oder Tumorzellen. Zur Unterstützung sollte Vitamin D - Spiegel erhöht werden: ich nehme fortan hochdosiertes Vitamin-D Preparat + Vitamin K + Magensium 7
       
02.06.2025 87.00 22.05.25
PSMA-PET/MRT an der Uniklinik Dresden: Ergebnis: PSMA Akkumulation im linken Prostatalappen SUVmax = 25,7, keine Metastasierung nachweisbar, es leuchtet nur in der Prostata
       
06.06.2025 76.00 06.06.25
PSA geht weiter auf 76 zurück. Allein durch Nahrungsumstellung und Nahrungsergänzungsmittel. Urologe: es kann auch beides vorliegen Prostatakarzinom und Prostatitis, evtl. konnte Prostatitis verringert werden. Egal was: eine eher gute Nachricht
       
07.06.2025 76.00 06.06.25
3. Biopsie: Sättigungsbiopsie mit 34 Stanzen: 7/34 positiv mit Gleason 3+4 (75% 3 - 25% 4) überwiegend noch azinär teils auch drüsig fusioniert und kleinherdig beginnend kribiförmig --> Prognosegruppe 2 --> also doch was gefunden, nun kann endlich etwas dagegen getan werden. Ohne Diagnose eine Hormanbehandlung zu beginnen wäre laut Chefarzt sehr unüblich
       
13.06.2025 76.00 06.06.25
Meine Beschwerden in Hüfte und Oberschenkel links weiterhin sehr prominent, nun auch rechts wenngleich etwas schwächer. Der Chefarzt des Prostatakarzinomzentrum kümmert sich rührend um Hauptdiagnose. Aber da das PSMA-PET/MRT keine Anhaltspunkte für Metastasierung liefert werden meine Beschwerden hingenommen und nicht weiter verfolgt. Tatsächlich fühle ich mich sehr allein gelassen, da die Bildgebung maßgeblich und die Beschwerden des Patienten ignoriert werden. Zwar hat die PSMA-PET/MRT ein sehr hohe Spezifität und ist das beste verfügbare Verfahren aber die Beschwerden sind auch erst kurz vorher aufgetreten, so dass ich befürchte dass hier etwas übersehen wurde. Solch ständige und dauerhafte Beschwerden waren mir zuvor unbekannt, es wird eher schlimmer als besser.
       
16.06.2025 76.00 06.06.25
THERAPIEENTSCHEIDUNG: radikale Prostatektomie begleitet durch einmalige neoadjuvante Hormonentzugs-Spritze (Trenantone 3-Monats-Depot) welche heute verabreicht wurde, wg. Hochrisiko und 6 Wochen Wartezeit bis zur OP. Urologe verschreibt keine Antiandrongene zur Abfederung des initialen Flare-Up Effektes unter Abwegung der Vor-und Nachteile. Ich greife zu pflanzlichen Nahrungsmitteln, welche den Testosteronspiegel senken können wie Reishi- Pilze, Leinsamen und Pfefferminztee. Außerdem nehme ich täglich Brokkoliextrakt-Kapseln (Sulforaphan)
       
19.06.2025 76.00 06.06.25
ich suche wg. der Beschwerden Hausarzt auf: Verdacht auf Schleimbeutelentzündung (Trochanter Mayor) --> Kühlen + Ibuprofen --> ohne Effekt, empfiehlt psychoonkologische Betreuung
       
04.07.2025 61.00 04.07.25
am letzten Tag vor Urlaub wird PSA-Wert bestimmt, eigentlich zu früh da erst 18 Tage seit Trenantone-Injektion vergangen sind: PSA ist auf 61,12 gefallen und Testosteron mit 3 nmol/l schon gut gesenkt. Es bleibt unklar, ob die Absenkung seit 06.06.2025 noch auf die Ernährungseffekte oder bereits auf Trenantone zurückzuführen sind, bekanntlich führt die erste Trenatone-Injektion in den ersten 7-14 Tagen zu einem Testosteronanstieg.
       
05.07.2025 61.00 04.07.25
3 Wochen Urlaub, die ich schon genieße, insbesondere weil ich regelmäßig Voltaren Resinat und Metamizol einnehme, aber die Sorgen wg. der Beschwerden bestimmen leider jeden Tag. Meine liebe Frau ist der ruhige Pol und verhindert, dass ich mich weiter in Gedankenspielen verliere und so bietet der Urlaub doch die gewünschte Ablenkung.
       
28.07.2025 26.50 28.07.25
letzte PSA-Wert Bestimmung vor Prostatektomie: 26,5. Trenantone hat binnen 6 Wochen den PSA-Wert auf ein Drittel gesenkt, wirkt sehr gut. Der Testosteronwert hat mit 1,6 nmol/l die sog. Kastrationsschwelle von 1,7 nmol/l unterschritten.
       
30.07.2025 26.50 28.07.25
offene radikale Prostatektomie. Ergebnis: pT3a, pN0 (0/18), M0, R1 multifokal Gleason Score 3+4= 7a, gemischt-gutes Ergebnis insbesondere wenn man sich die initiale Ausgangssituation mit PSA 102 vor Augen führt. Es sind keine Lymphknoten betroffen und es gibt 3 minimale positive Schnittränder unter 1mmm mit Gleason Score 3
       
09.08.2025 26.50 28.07.25
Krankenhausaufenthalt beendet: ich war schon am zweiten Tag auf Station unterwegs und bald auch im Garten. Schmerzen waren aushaltbar mit Schmerzkatheter und 4 x Metamizol täglich. Verstopfung! erster Stuhlgang erst nach 6 Tagen. Leider sind die Beschwerden an Hüfte nach dem Herunterfahren der Schmerzmittel immer noch da.
       
18.08.2025 0.51 18.08.25
Anschlussheilbehandlung an der Vogtlandklinik in Bad Elster. Man gibt sich dort große Mühe aber das Konzept lässt kaum Freiraum für die besonderen Anforderungen eines jungen Genesenden: Standardprogramm mit Hauptfokus Kontinenz trotz nur minimaler Inkontinenz. Kaum Fokussierung auf Schmerzzustand. Training mit Mini-Gewichten, mit denen ich die dreifache Anzahl Wiederholung ausführe und mehrfache Rundenanzahl. Schon 12 Tage nach OP suche ich fast täglich ein Naturbad auf, schwimme ein wenig Kraul und genieße die Freiheit nach 10 Tagen Krankenhaus. Bin am Ende wieder recht fit und kontinent. Absolut impotent. Ich habe wg. der Hüftbeschwerden PSA bestimmen lassen: 0,51 bewegt sich im Rahmen der Halbwertzeit. Testosteron ist nochmal gefallen: 1,27 nmol/l.
       
10.09.2025 0.01 10.09.25
YES! PSA Wert exakt 6 Wochen nach OP hat Nachweisgrenze erreicht. Testosteron ist nach fast 3 Monaten nach Trenantone Injektion nochmal auf 1,15 nmol/l gefallen und es sieht so aus, als ob Trenantone länger als drei Monate wirken wird. Die Leberwerte haben sich verschlechtert. Muss beobachtet werden, spielt Trenantone ein Rolle und/oder Schmerzmittelgabe nach OP oder intensive Einnahme von Nahrungsergänzungsmiteln? Vitamin D hat sich dank Nahrungsergänzung von 24 auf 40 erhöht, werde ich weiterhin in niedriger Dosis einnehmen, da Krebspatienten ein höherer Spiegel empfohlen wird. Auch Selen wurde bestimmt, der Referenzwert ist minimal überschritten, nehme ich von nun nur noch einmal wöchentlich ein. Ich reduziere die Zufuhr von Nahrungsergänzungsmitteln wesentlich.
       
11.09.2025 0.01 10.09.25
Hausarzt hat Physiotherapie verschrieben. Es wird hauptsächlich Hüfte und Gesäßmuskel massiert + einige Übungen gemacht. Ich fühle ein leichte Verbesserung der Beschwerden. Ich nutze das Angebot, zu jedem Physotherapietermin kostenlos im Fitnessstudio zu trainieren. Die Ausdauer ist wieder 100% da und ich verspüre keinen Verlust an Muskelmasse. Mein Gewicht ist seit der Trenantone Injektion um 2kg angestiegen. Hitzewallungen sind im Vergleich zu den Hüft/Oberschenkelbeschwerden ein Minimal-Übel. Es juckt am ganzen Körper. Ich freue mich auf den Teststeron Wiederanstieg und hoffe so manche Beschwerden werden verschwinden. Gleichzeitig hoffe ich natürlich, dass der PSA Wert auch mit Testosteron nicht nachweisbar bleibt. Grundsätzlich bin ich nun sehr optimistisch.
       

Cookie Policy

By clicking the "Accept" button below, you agree to our Cookie Policy & Privacy

Wenn Sie unten auf "Accept" klicken, erklären Sie sich mit unserer Cookie-Richtlinie und dem Datenschutz einverstanden.