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letzter PSA vom

Erfahrungsberichte

       
15.04.2015 0.98 20.09.06
Mein 2 Jahre älterer Bruder stirbt. Im Sommer 2014 bekam er in den Ferien starke Rückenschmerzen. Nach Rückkehr Feststellung, dass dies von Metastasen eines Prostata-Karzinoms verursacht wurde. Kurz zuvor war der PSA-Wert noch unauffällig. Biopsie ergibt zwei verschiedene Arten von Karzinom-Zellen, eine übliche und eine hoch aggressive, die auch den Ärzten bisher kaum bekannt war. Mehrere Chemotherapien und Spitalaufenthalte, keine Operation. Seine Erkrankung ist mir Anlass, auf eine genauere Abklärung meiner Prostata-Situation zu drängen, zumal mein 5 Jahre jüngerer Bruder schon 2009 eine Prostatektomie hatte.
       
12.08.2015 2.60 30.07.15
Biopsie: In 4 von 12 Stanzen findet sich ein azinäres Adenokarzinom der Prostata, Gleason-Score 6 (3+3).
       
08.09.2015 2.60 30.07.15
Urologische Untersuchung (Prof. Dr. Jochen Binder, Seeschau-Klinik, Kreuzlingen, CH): "Formal besteht bei einem PSA-Wert von 2.6 pg/l und Nachweis von ausschliesslich Gleason Grad 3-Anteilen eiue Low risk-Situation. Aufgrund der bedrohlich erscheinenden Familienanamnese ist jedoch das Einleiten einer Behandlung in kurativer Intention zu rechtfertigen. Um die Indikationsstellung zur Nervschonung zu untermauern, wären zusätzliche präoperative Informationen zur Tumorausdehnung hilfreich. Daher soll Anfang November 2015 noch ein MRI der Prostata in der Radiologie des Kantonsspital Frauenfeld durchgeführt werden. Die Da Vinci-assistierte Radikale Prostatektomie ist dann Mitte November in der Klinik Seeschau geplant."
       
17.11.2015 0.02 17.11.15
Da Vinci assistierte Prostatektomie durch Prof. Dr. Jochen Binder in der Seeschau-Klinik, Kreuzlingen (CH). Operation verläuft ohne Komplikationen. Allerdings konnten die Nerven zur Errektionssteuerung links nicht geschont werden. Die pathologische Untersuchung ergibt Gleason-Score von 3+4=7.
       
07.12.2015 0.02 17.11.15
Nach Entlassung tiefe Unterschenkelvenenthrombose rechts. Harn-Inkontinenz geht rel. zügig zurück. Erektion nur andeutungsweise möglich, bei bestehender Orgasmusfähigkeit.
       
05.01.2016 0.01 21.12.15
Bei meinem 7 Jahre jüngeren Bruder findet sich nach Prostatektomie in der Pathologie an mehreren Stellen ein HGPIN, jedoch nirgends ein bereits entwickeltes Prostatakarzinom, d.h. eine Präkanzerose. Die Aussagen, wie hoch das Potenzial ist, zu einem Karzinom zu werden, sind zwischen den vielen Studien unterschiedlich, so zwischen 50 % und 100 %. Das Risiko ist erhöht, wenn die HGPIN an mehreren Stellen auftritt, was bei ihm der Fall ist. Wenn man dazu das familiäre Risiko zählt, kann man davon ausgehen, dass sich in den nächsten Jahren daraus ein Karzinom entwickelt hätte.
       
29.02.2016 0.01 19.02.16
lnstitut für Medizinische Genetik der Universität Zürich: Es ergeben sich keine Hinweise auf eine krankhafte Veränderung der Gene, die aktuell mit erhöhtem Krebsrisiko in Verbindung gebracht werden.
       
15.12.2018 0.01 19.11.18
Das Institut für Medizinische Genetik der Universität Zürich nimmt meinen Fall in das Forschungsprojekt "Genetische Ursachen und Entstehungsmechanismen von vererblichem Brustkrebs und damit assoziierten Krebserkrankungen" auf. Dauer: Noch nicht absehbar. Ich habe eine Blutprobe abgegeben und vorsorglich meine Verwandten um Zustimmung für einen evtl. Einbezug in die Studie gegeben.
       
25.06.2020 0.01 20.05.20
Nach zwischenzeitlichem Anstieg des PSA auf 0.02 ist er jetzt wieder bei 0.01. Letzten November hatte ich bei meinem Labor nach deren Messmethode nachgefragt, weil ich mir Sorgen machte. Den Artikel, auf den sich die Antwort bezieht, habe ich unter https://www.martini-klinik.de/fileadmin/Dateien/PDFs/Literatur_des_Monats/2018/Literatur-des-Monats-November_2018_Isbarn.pdf gefunden. Hier die Antwort:

Herzlichsten Dank für Ihre Rückmeldung und die zusätzliche Literatur. Gerne bestätige ich Ihnen, dass unser PSA Assay ein «ultra-sensitiver» Test ist. Daher sind die unsere Werte entsprechend zuverlässig und für die Überwachung des Status nach radikaler Prostatektomie geeignet.

Ich habe Ihre Schlussfolgerung zum Anlass genommen um den Artikel und zusätzliche Literatur inklusive des Original-Artikels zu studieren. Meiner Meinung nach ist Ihre Schlussfolgerung in einigen Punkten nicht ausreichend korrekt:

*) Die Autoren haben den ERSTEN post-OP PSA Wert herangezogen, um ihre Schlussfolgerungen anzustellen. Hier hat sich gezeigt, dass bei uPSA > 0.03 ug/l ein erhöhtes Risiko auftritt, dass es zu einem biochemischem Rezidiv (BCR) kommt.
*) Das BCR ist auch in der Studienbeschreibung der Martini-Klinik mit «BCR definiert als PSA‐Wert > 0,2 ng/ml» angegeben.
*) Besonders eindrucksvoll finde ich folgenden Satz in der Zusammenfassung, welchen Sie im Originalkontext auch nochmals lesen sollten:
«Die Entscheidungsfindung (Anmerkung meinerseits: Entscheid Bestrahlung ja / nein) kann möglichweise durch Bestimmung des postoperativen uPSA‐Wertes ca. drei Monate nach der Operation erleichtert werden. Beträgt der uPSA‐Wert < 0,03 ng/ml, ist das Risiko eines Progresses als relativ niedrig einzustufen und eine adjuvante Radiatio würde in diesem Fall für viele Patienten eher eine Übertherapie bedeuten.»

Beachten Sie bitte die vorsichtige Formulierung («möglicherweise») und den Hinweis auf die «Übertherapie».

Sie haben nun selbst weit nach der OP den Wert 0.03 noch nicht überschritten, d.h. in denke die Schlussfolgerung ist erlaubt, dass Sie nach den Resultaten der Studie zu der Gruppe von Patienten gehören, welche ein niedriges Risiko für ein BCR haben. Diese Einschätzung / Lesart deckt sich mit der Aussage Ihres Urologen, dass man noch Zeit hat bis entsprechende Entscheidungen anstehen.
       
08.07.2021 0.01 26.11.20
Zum Stand des Forschungsprojekts des Instituts für Medizinische Genetik der Universität Zütich zu genetischen Ursachen und Entstehungsmechanismen von vererblichem Brustkrebs und damit assoziierten Krebserkrankungen:

"Teilnehmende: Die Rekrutierung von Studienteilnehmenden wurde 2018 begonnen. Aktuell sind ca.
60 Patientinnen und Patienten sowie einige Angehörige eingeschlossen worden. Die Aufnahme von
weiteren Teilnehmenden wird kontinuierlich weitergeführt.

Datenerhebung und -analyse: Die Etablierung der Hochdurchsatzsequenzierung mittels neuester Technologie der gesamten Erbanlagen und der Analysemethode dieser Daten haben wir abgeschlossen. Die Erbanlagen der meisten Teilnehmenden wurden bereits sequenziert. In Kürze werden wir mit den ersten Auswertungen beginnen.

Zusätzlich haben wir neu eine kürzlich entwickelte Technik eingeführt, mit welcher Veränderungen an Chromosomen umfassender und in einer viel höheren Auflösung als mit den bisherigen Methoden erkannt werden können. Für die Anwendung dieser Technik ist eine neue Blutprobe notwendig. Um aussagekräftige Ergebnisse zu erhalten müssen wir diese Analyse bei möglichst allen Teilnehmenden durchführen. Das Gerät für die Analyse steht uns zudem nur noch bis Ende dieses Jahres zur Verfügung."

Ich habe über meine Hausarztpraxis eine neue Blutprobe zur Verfügung gestellt.
       
08.12.2021 0.02 08.12.21
PSA wieder bei 0.02 - scheint Zufallsschwankung zu sein. Befinden ist ok. Harnkontinenz wird so ganz allmählich etwas schwieriger: Bei Anstrengung, bei Kälte, bei Körperkontakt kann sich ein wenig Harn lösen. Kürzlich wartete ich zu lange mit dem Toilettengang und machte auf dem Heimweg auf dem Fahrrad meine Hose ziemlich nass, bevor ich mich hinter einen Busch begeben konnte.
       

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