ZU MEINER PERSON:
66 Jahre, 179 cm, 80 kg. seit Jahren Sportabzeichen in Gold - u.a. 3000 m Lauf in 18 min.
Reiten, etwas Radfahren, sexuell immer noch regelmäßig und lustvoll aktiv (4-5 x /Woche), jetzt wo wir endlich für uns Zeit haben.
VORGESCHICHTE - 5 Jahre
Mein Hausarzt schickte mich 2007 zum Urologen, weil der PSA im Lauf der Jahre auf 5,6 ng/ml gestiegen war. Der Urologe wollte mich (ohne Alternativen zu sagen) gleich Biopsieren. Mein Hausarzt riet mir ab: Man ist nicht ganz sicher ob das Entnehmen von Gewebe nicht doch das Wachstum eines mögl. Tumors aktiviert ..., man hat lange Blut im Sperma ..., mögliche Infektion durch Darmkeime. Auch sei eine Reizung der Prostata durch Radsport und intensives Reiten nicht ganz auszuschließen.
Vorschlag meines Hausarztes:
MRT, also Magnetresonanz - Computertomomgraphie
Ergebnis März 2007: keine Hinweise auf Prostatakarzinom
2008 stiegen die Werte auf 6,2 - 2009 auf 6,8
2011 ging ich wegen steigender Werte zu einem anderen Urologen, der nicht selbst operiert! Er informierte mich sehr ummfassend und ausführlich. Vor allen Dingen über das, was man in der Urologie noch nicht so genau sagen kann - z.B. Danebenstechen bei der Biopsie etc ...
SOMMER 2012 stiegen die Werte weiter an. Wegen meines Zögerns schlug der Urologe Antibiotika vor um, eine evtl. Prostataentzündung, wie ich sie vor Jahren schon einmal hatte, auszuschliessen.
Die Werte stiegen trotzdem weiter.
Mein Hausarzt überwies mich zur Diagnoseklinik München.
Diagnose dort: Volumen 55 ml... Nachweis eines malignitätsverdächtigen Areals... Befund vereinbar mit Prostatakarzinom... kein organüberschreitendes Wachstum... Empfehlung Biopsie. Schöne Farbbilder mitgegeben mit dem Arial etc...
15.10.12 BIOPSIE in der UNI-Klinik Rechts der Isar in München,
da ich mich nach umfangreicher Recherche entschlossen hatte, mich bei positivem Befund dort auch operieren zu lassen.
Diagnose Prostatakarzinom T1c, NX, Mx, Gleasen 3+3=6
9.11.2012 OPERATION DURCH PROF. GSCHWEND - 300 UROLOGEN IN BERLIN SCHAUEN LIFE ZU
Ein riesiger Übertragungswagen stand vor dem KH RdI und übertrug zu einem Kongress drei Operationen.
Meine war "wohl die schönste" wie mir Prof. Gschwend schon im Aufwachraum gegen 13 Uhr mitteilte. Beidseitig konnten die Nerven geschont werden - die schält man wohl mit viel Gefühl vom Gewebe ab. Dieses Gefühl haben war auch ein Grund für die offene OP und nicht Da Vinci, wie ich vorher wollte.... Der Schnellschnitt hatte gezeigt, dass der Krebs die Kapsel noch nicht erreicht hatte.
Die Wundheilung verlief recht gut. Kaum Schmerzen. 1. Tag nach OP aufstehen, essen etc..
3.Tag Stuhlgang, duschen.
TAG 8 nach der OP Entlassung
TAG 10 - heute
Nach dem Duschen wieder ins warme Bett zu meiner Frau und siehe da: "Gefühle" - ganz überraschend der erste Orgasmus! Nur etwas erigiert, natürllich unter liebevoller Hilfe meiner Frau und ohne Einzudringen. Der Orgasmus dauerte länger als früher, dafür aber "trocken".
Urin habe ich bisher nicht verloren. Am Tag der Entlassung war Dichtigkeitsprüfung und Entfernung des Katheders. Ich bin gehe vorsichtshalber alle zwei Stunden auf die Toilette, da ich immer noch viel trinke. Ich trage aber eine Einlage um Penis und Hoden, die mein Genital hebt, da der Hoden noch geschwollen und Schutzbedürftig ist.
Der Bauch ist auch noch etwas geschwollen aber eine weitere Hose kann ich schon fast schließen.
Alles in Allem bin ich absolut zufrieden und möchte in zwei Wochen wieder auf mein Pferd steigen.
Die Da Vinci Methode ist m.E. eher geeignet, wenn die Nervenschonung nicht an erster Stelle steht, wird aber auch im KH RdI - das mit drei Oberärzten ein suuuuper Team, auch auf der Station hat, und ringsum gelobt wird !!!!!!- durchgeführt.
Nachtrag:
Bei der Füherkennung negieren alle Urologen MRT . Bei einem Männer-Gesundheitstag in unserem Landkreis wurde MRT bei den Vorträgen nicht erwähnt. Prof. Haferkamp von der Uni FFM konnte ich dazu befragen. Er meinte MRT und Ultraschall würden immer besser und sind nicht von vorne herein auszuschließen. Liegt es an den ca. 800 € Kosten einer MRT? Ich perönlich möchte als Patient alle Diagnosemöglichkeiten kennen und ggf. selbst bezahlen, wenn das sinnvoll erscheint. Das Biopsieren ist mir immer noch suspekt. Auch wenn ich bei der ausführlichen telefonischen Beratung bei der Deutschen Krebshilfe beruhigt wurde. Studien zeigen angeblich, dass die Biopsie den Krebst nicht streut und beschleunigt. Ich würde diese Studien gerne lesen, glaube nicht alles....
In meinem Fall wäre ich vor fünf Jahren das erste mal und jetzt vor der OP wahrscheinlich das dritte mal biopsiert worden. Mein Sexualleben und Wohlbefinden hätten darunter erheblich gelitten. Und: Es hätte dreimal daneben gestochen werden können und mir suggerieren werden können, dass keine Gefahr besteht.